Foto: Petra Arnold
13.04.2024
20:00 Uhr
18.30 Uhr

Anke Helfrich

Am 13.04.2024 im Veranstaltungshaus "Kultur Hinterm Feld"

Anke Helfrich

We’ll rise

„Belongs to the leading jazz pianists in Germany today” oder “gehört inzwischen zu den herausragenden weiblichen Jazzmusikern in Europa“, sind zwei Pressezitate von Anke Helfrichs Website, die doch immer noch zu vorsichtig bleiben: Warum nicht Weltklasse-Pianistin? Die Liste ihrer Auszeichnungen und vor allem der großen Namen, mit denen sie gespielt hat, ist beeindruckend und längst wird Anke Helfrich auch international wahrgenommen als die starke Musikerpersönlichkeit, die sie ist: Inspiriert vom Hard Bop hat sie zu einem eigenen Stil gefunden, ausgezeichnet durch immense Musikalität, Klangsinnlichkeit, Virtuosität und die Fähigkeit zuzuhören. Erdige Bluesphrasen und berückender Schönklang, Inside und Outside-Spiel, kraftvolle Quartenrückungen und fragile Sekundreibungen: Anke Helfrich verfügt über ein großes Arsenal pianistischer Möglichkeiten. Darüber hinaus verschmilzt sie seit einiger Zeit Musik und Haltung zu hochinteressanten Projekten. Man denke etwa an „The Prize“ (2015), ihre beeindruckende Musikalisierung von Martin Luther Kings Rede „I have a dream“. Vergessenen Pionierinnen aus Kunst, Wissenschaft und Sport widmet Anke Helfrich nun ihr fünftes und neuestes Album als Leader, und wir freuen uns sehr darüber, dass wir dessen Release-Konzert die Bühne bereiten dürfen. 

Eine der Frauen, mit denen sich die Pianistin für dieses Projekt intensiv beschäftigt hat, ist die australische Leichtathletin Freeman. Durch ihren Sieg im 400m-Rennen bei den Olympischen Spielen in Sidney 2000, schaffte es die Aborigine-Sportlerin, indigene Menschen auf positive Weise sichtbar zu machen und in der australischen Bevölkerung Stolz an die Stelle von Vorurteilen zu setzen. Die britische Forscherin Rosalind Franklin, Entdeckerin der Doppelhelix-Struktur der DNA, ist eine weitere Pionierin, der Anke Helfrich nun musikalisch Referenz erweist. Der Albumtitel „We’ll rise“ bringt auf den Punkt, worum es geht: Frauen stehen auf, werden sichtbar, werden mehr. Das gilt natürlich auch für Instrumentalistinnen im Jazz, von denen in letzter Zeit erfreulich viele ans Licht der Öffentlichkeit treten. Anke Helfrich ist für viele von ihnen auch ein role model. Dass sich eine ihrer Kompositionen unter den 101 New Standards von Komponistinnen findet, ein Realbook, das Terri Lyne Carrington gerade herausgegeben hat, passt ins Bild. 

Zu ihrem Trio, mit dem sie in dieser Form seit 2016 tourt, gesellt sich wie auch auf dem Album als special guest der Posaunist und Didgeridoo-Spieler Adrian Mears. Die längste Geschichte verbindet sie mit dem Bassisten Dietmar Fuhr, der übrigens auch Kollege im Dozententeam des Jazzstudiengangs am Dr. Hochschen Konservatoriums ist, den Anke Helfrich seit 2011 mit großem Herz und Engagement leitet. Höchste Zeit, dass diese Ausnahmemusikerin beim Deutschen Jazzfestival auftritt.  

Besetzung:

Anke Helfrich - piano
Dietmar Fuhr - bass
Jens Düppe - drums

Infos

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